Hier finden Sie die Auflistung aller in diesem Semester angebotenen Veranstaltungen.
Seit der Pastoralkonstitution ‚Gaudium et spes‘ (GS) hat die Pastoraltheologie zu einem neuen Selbstverständnis gefunden. Sie ist nicht länger die Anwendungswissenschaft der Dogmatik; sie ist nicht die Berufslehre für Priester oder für Hauptamtliche Laien in der kirchlichen Praxis; und sie ist auch nicht die software der Kirche für den angeblich nötigen Überlebenskampf in einer säkularen Umgebung.
Vielmehr ist Pastoraltheologie heute das Entdeckungsunternehmen des ganzen Volkes Gottes, die ‚Zeichen der Zeit‘ an den Orten und Situationen ihrer kulturellen Gegenwart zu lesen und zu verstehen. So hat es GS formuliert. Gemeint ist keine Kleinigkeit: Es geht darum, jene Zeichen und Orte zu identifizieren, in denen sich Gott hier und heute als der erweist, der sein Versprechen hält, für die ‚Welt‘ präsent zu sein. Für diese Entdeckung braucht man eine pastorale Theologie: eine kontextsensible ‚Theologie der Welt‘, eine präsentische Theologie der Offenbarung, eine pluralitätsfreudige Theologie der Freiheit.
Die Vorlesung erarbeitet die wesentlichen geschichtlichen Etappen und Einsichten der Pastoraltheologie. Sie reflektiert über den enormen dogmatischen Sprachfortschritt, den das Vatikanum II mit der Konstitution ‚Gaudium et spes‘ ermöglicht hat. Und sie vertieft den aktuell stark diskutierten Ansatz einer pragmatistischen Pastoral(theologie).
Zeit: Mi. 10-12 Uhr | Raum: GABF 04/714 | Beginn: 08.10.2014
Literaturhinweise:
Es ist wirklich großartig, jemanden zu kennen, mit dem man reden kann! Oder? Das weiß und schätzt doch jeder. Und viele denken, sie könnten das richtig gut: Gespräche führen. "Zu mir kann jeder kommen, ich hab' für alle ein offenes Ohr und ein gutes Wort!" Tja - und schon liefert man sein Gegenüber dem eigenen (beschränkten) Kosmos und den eigenen Plausibilitäten aus. Gut von sich denkend vergrößert man die Not des Anderen.
Die Erfahrung wirklich empathischer und zugleich zielführender Gespräche kann schmerzhaft selten sein. Weil jeder denkt, dass er das schon kann, bemühen sich nur wenige, es konsequent zu lernen.
Seelsorgerinnen und Seelsorger sind Leute, an die diese Kunst adressiert wird. Wenn man irgendwas können soll als 'Pastoraler', dann ja wohl das: Gespräche führen, zuhören, Rat geben.
Okay, dann mal los! Lernen wir, wie das geht und werden wir Profis des Gespräches. Werden wir Leute, die etwas Kostbares können! Trainieren wir aktives Zuhören; die Unterscheidung von Gesprächsebenen; die Kunst des konstruktiven, aber nicht-direktiven Mitdenkens; das Konfrontieren und Aushandeln.
Als kompetenten Vermittler pastoraler Gesprächsführung konnte Herr Josef Rauschel gewonnen werden. Er ist Pastoralreferent mit Diplomabschlüssen in Theologie und Psychologie. Herr Rauschel arbeitet zum einen als Klinikseelsorger im Alexianer-Krankenhaus Amelsbüren und ist zum zweiten Ehe-, Familien- und Lebensberater im Bistum Münster.
Das Training umfasst v.a. praktische Übungen. Es findet an vier Blocktagen statt. Die Daten sind: 12.12.2014 von 10-18 Uhr. / 13.12.2014 von 09-13 Uhr. / 16.01.2015 von 14-18 Uhr. / 17.01.2015 von 09-16 Uhr. Der Kurs kann mit maximal 12 Studierenden belegt werden.
Zeit: Block, s.o. | Ort: ZAP | Beginn: 12.12.2014
Literaturhinweise:
Bei Unfällen, Schicksalsschlägen oder Katastrophen heisst es in der Berichterstattung oft lapidar: "Die Opfer wurden psychisch betreut." Was nicht so bekannt ist: Viele Opfer werden auch seelsorglich betreut. Und noch mehr: Auch die Betreuer der Opfer brauchen Betreuung - ebenfalls oft genug ein auch seelsorgliches Bedürfnis.
Die pastoralen Profis, die diese Aufgaben übernehmen, heißen 'Notfallseelsorger'. Sie sind in Bereitschaftsdienste eingeteilt, 24/7. Sie tragen ein Handy, das sie sofort von jeder Tätigkeit wegholt. Sie sind da, wo Menschen sterben; sie überbringen Todesnachrichten; sie halten Menschen, die in Ohnmacht fallen; sie sprechen, wo es einem die Sprache verschlägt; sie schweigen, wo man mehr als Teilnahme nicht bieten kann.
Notfallseelsorger sind oft pastorale Hauptamtliche der Kirche, also Priester, Diakone, Pastoralreferentinnen. Viele aber sind hauptamtlich Polizisten, Feuerwehrleute, Sanitäter oder vom Technischen Hilfswerk und haben sich pastoral weitergebildet.
Das Seminar erarbeitet Hintergründe und Konkretionen des eher unbekannten Praxisfeldes Notfallseelsorge. Es dockt an die Fortbildungsreihe der Katholisch-Theologischen Fakultät an, die seit Jahren Veranstaltungen für Notfallseelsorger in NRW organisiert. Hier lernt man Experten aus dem Bereich der Notfallseelsorger genauso kennen wie die Seelsorger selber.
Hier die genauen Daten: Vier Blocktage, jeweils mittwochs im Veranstaltungszentrum der RUB: 29.10., 26.11., 21.1., 25.2. (jeweils 10.15-12.00 und 13.15-15.00 Uhr); 4 Seminarsitzungen im Anschluss an die Blocktage von 15.15 - 16.15 Uhr. Ort ist ebenfalls das Veranstaltungszentrum. Eine verpflichtende Einführungssitzung findet statt am 22.10. von 10-12 Uhr in GA 6/134.
Zeit: Block, s.o. | Raum: s.o. | Beginn: 22.10.14
Literaturhinweise:
Das Oberseminar dient den Wissenschaftlichen Mitarbeiter/inne/n, Doktoranden und sonstigen Qualifikanden der Pastoraltheologie zur fachlichen und kollegialen Vertiefung ihrer Arbeiten sowie zur Diskussion ausgewählter Themen aktueller Pastoraltheologie.
Zeit: Mo 15-18 Uhr | Ort: ZAP | Beginn: n.V.
Literaturhinweise:
Das Kolloquium dient den Doktoranden der Pastoraltheologie der gemeinsamen Diskussion über ihre Arbeiten und Thesen. Die Termine werden per E-Mail an die betreffenden Personen bekanntgegeben.
Zeit: Mo 19-21.30 Uhr | Ort: ZAP | Beginn: n.V.
Literaturhinweise: