23.10.2023
„Weil euer Glaube in der ganzen Welt bekannt gemacht wird.“ (Röm 1,8b)
Ein Beitrag von Miriam Pawlak zur internationalen Tagung „Imagination als Chance des Dialogs“.
„Weil euer Glaube in der ganzen Welt bekannt gemacht wird.“ (Röm 1,8b)
Ein Beitrag von Miriam Pawlak zur internationalen Tagung „Imagination als Chance des Dialogs“.
Der Traum von Rom.
Eine paulinische Hermeneutik der Imagination
Nachwuchswissenschaftler:innen aus den Theologien und Religionswissenschaften waren aufgerufen, mittels ihrer Forschungsperspektiven kreative Räume der Imagination und des Dialoges zu schaffen. Miriam Pawlak hat mit Gewinn an der internationalen Tagung „Imagination als Chance des Dialogs“ des Lehrstuhls Dogmatik und Dogmengeschichte der Katholisch-Theologischen Fakultät in Bochum teilgenommen.
In ihrer Poster-Präsentation „Der Traum von Rom“ setzte Miriam Pawlak die Stärke paulinischer Rhetorik und Performanz, die Imagination der Adressaten sowie die kommunikativen Paradigmen, die Paulus nutzt, um seine Mission über den Zwischenstopp in Rom nach Spanien auszuweiten, ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Miriam Pawlak hat die hermeneutische Schlüsselrolle Abrahams sowie die der Schriftzitate in Kapitel 4 des Römerbriefes herausgestellt, indem sie die qualitative und performative Bedeutung der Schriften Israels für Paulus´ Rechtfertigungsthese aufzeigte. Aus der paulinischen Neuperspektivierung Abrahams – dem Stammvater der Nationen – entwickelte sie eine Sprache des Glaubens, die sich auch heute noch als fruchtbar für den interkonfessionellen sowie interreligiösen Dialog erweist.
Sie fasst zusammen: „Als Identifikationsfigur der drei großen Religionen gilt Abraham als Vorreiter des Glaubens an den einen Gott, dem er – aus jüdisch-christlicher Perspektive – seine Treue im Bund erweist. Dabei legt er mit dem Glauben das Fundament der Gottesbeziehung; die Beschneidung dient der Besiegelung der Bundestreue. Aus dem Zeichen Abrahams leitet Paulus in der Dialektik von Glaube und Gnade eine Theologie der Chance des Dialogs ab. Zwar hat Paulus´ Traum in Rom letztlich eine andere Realität eingeholt, als er sie imaginiert hatte. Feststeht jedoch, dass er seine Vision der Verkündigung des Evangeliums so authentisch gelebt hat, dass sie als Teil seiner Sendung und Mission nicht wegzudenken war und – im Hinblick auf den interreligiösen Dialog – auch heute die Chance in sich birgt, wiederentdeckt zu werden.“
Die internationale Konferenz mit Professoren und Doktoranden u.a. aus KU Leuven, Tilburg University, Hamline University und UC Louvain fand vom 4. bis 6. Oktober 2023 im Tagungshaus in der Bochumer City statt. Alle Informationen dazu sind auf der Homepage des Lehrstuhls Dogmatik und Dogmengeschichte nachzulesen.
Poster Miriam Pawlak: Der Traum von Rom