Lange Zeit hatte der Glaube das Potential, ein wichtiger moralischer Kompass zu sein. Doch viele Menschen kehren dem Glauben und der Kirche den Rücken. Dabei sollten und könnten aus ihr Impulse für positiven Wandel ausgehen, denn die Welt steht vor großen Veränderungen, die gestaltet werden wollen: Ökologische Herausforderungen, das Bedürfnis nach einer solidarischen Gesellschaft und das fehlende Gefühl, selbst etwas bewirken zu können. Doch es scheint, als würde uns allen Verantwortung in diesen herausfordernden Zeiten schwerfallen – bis dahin, dass sich manche die autoritären Strukturen zurückwünschen, die uns rückwärtsgewandt vor Neuem „bewahren“ sollen. Vielleicht ist es Zeit, unsere Glaubensgrundlagen auf den Prüfstand zu stellen: Ist ein zeitgemäßes Gottesverständnis in der Lage positive Gestaltungskräfte freizusetzen, zumindest in der Kirche? Haben Gottesbilder überhaupt eine Auswirkung auf unser Handeln? Wie lässt sich Gott ansprechen? Sollten wir uns auf einen entlastenden, allmächtigen Gott verlassen, „der es für uns richten wird“ und „auf den wir hoffen dürfen?“ oder brauchen wir eher einen aktivierenden Gott, der uns in die Pflicht nimmt? Darüber möchten wir mit Ihnen und der Theologin Julia Enxing in der Reihe „Glauben und Wissen“ ins Gespräch kommen. Ein Schwerpunkt von Julia Enxing ist die Prozesstheologie. Die Veranstaltung ist eine Kooperation der EEB Regionalstellen Niedersachsen Mitte mit Dr. Peter Strasser (EEB Regionalstelle Braunschweig) und Stefanie Vollbrecht. Der Vortrag findet von 18.00-19.30 Uhr statt. Eine Anmeldung ist hier möglich.