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Die „heißen Eisen“ in den Diskursen zu Ehe, Sexualität und Frauendiakonat während der Würzburger Synode

13.03.2015

Während in Rom die Vorbereitungen für die Bischofssynode zur Familienseelsorge im Oktober 2015 laufen, veranstaltete der Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit einen Workshop zum Thema „Gesellschaftliche Veränderungen im Hinblick auf Geschlechter- und Sexualitätsdiskurse der 1960er und 1970er Jahre in den Kirchen“.

Im Rahmen des DFG-Projekts „Die ‚heißen Eisen‘ in den Diskursen zu Ehe, Sexualität und Frauendiakonat während der Würzburger Synode“ beleuchteten TheologInnen die Thematik aus ökumenischer und internationaler Perspektive.
Den Anfang machte Dr. Regina Heyder mit einem Vortrag zur Rezeption des Zweiten Vatikanums und der Enzyklika Humanae Vitae durch die katholischen Frauenverbände. Dr. Judith Samson stellte die Diversität von Geschlechterbildern unter den Laien und Bischöfen in den Diskursen der Würzburger Synode vor. Als Fachjournalist gab Dr. Rolf Weibel einen Einblick in die Diskurse über Liebe und Sexualität der Schweizer „Synode 72“. Dr. Marjet Derks stellte mit Catharina Halkes eine der Schlüsselpersonen für Geschlechterfragen während des niederländischen Pastoralen Konzils vor. Die protestantische Perspektive wurde von Prof. Ute Gause und Sarah Jäger u.a. am Beispiel der Kontroversen um die 1971 erschienene „Denkschrift zu Fragen der Sexualethik“ beleuchtet. Christine Bald schließlich präsentierte, welche Geschlechterdiskurse in den 1980er und 1990er Jahren in der Frauenbildungs- und seelsorgearbeit der ‚katholischen Provinz‘ eine Rolle spielten.