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Einladung zum Workshop: KI-basierte Schreibtools in der Hochschullehre

07.04.2023

In den vergangenen Wochen hat die Diskussionen über die Veränderungen, die sich durch KI-basierte Schreibtools für die Lehre und das wissenschaftliche Arbeiten ergeben, weiter an Kontur gewonnen. Für Mittwoch den 03. Mai, 14-16 Uhr in GA 6/134 hat das Studiendekanat in Kooperation mit Frau Lordick vom Projekt KI-edu.nrw für alle Lehrenden und wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen einen Workshop zum Thema KI-gestütztes Schreiben im Fach Katholische-Theologie organisiert. Hier finden Sie weitere Informationen zu dem geplanten Workshop sowie der Zielsetzung des Programms.


Von MidJourney generiert, durch folgenden Prompt:
Lupe
Von MidJourney generiert, durch folgenden Prompt: "a young female student sitting in front of a desk, writing a thesis on a laptop, she is surrounded by high book-piles that are connected to her computer by glowing wires of text, that stream in the keyboard of the laptop. the color pallet has a lot of blue and green"

Die Diskussion um das KI-gestützte Schreiben (mithilfe von ChatGPT, DeepL Write usw.) ist in den vergangenen Monaten nicht abgerissen. Vielleicht haben Sie selbst bereits erste Versuche in diesem Bereich unternommen und eigene Erfahrungen gesammelt.
Im Laufe der Vorlesungsfreien Zeit hat die Diskussion über die durch diese Schreibtools hervorgerufenen Veränderungen in der Lehre und im wissenschaftlichen Arbeiten weiter an Kontur gewonnen: Schon in der Studiendekanerunde Anfang Februar hat Prorektorin Freitag das KI-basierte Schreiben zum Thema gemacht. Sie rief dazu auf, sich und die Studierenden in allen Fächern umfassend hinsichtlich der Möglichkeiten und des produktiven Einsatzes zu informieren und zu schulen. Hierzu gehöre es, Fertigkeiten und Fähigkeiten in der Nutzung und kritischen Einordnung der generierten Texte zu vermitteln. Die Prorektorin betonte, dass es wichtig sei, weiterhin an der schriftlichen Hausarbeit als Prüfungsform festzuhalten und hier wissenschaftliches Schreiben unter den Bedingungen der Digitalisierung in allen Fächern zu vermitteln. Einige von Ihnen haben am 08. Februar an der zentralen Infoveranstaltung der RUB zum Thema teilgenommen. Am 08. März hat die RUB dann wie angekündigt ein Rechtsgutachten zum Einsatz von KI in wissenschaftlichen Schreibprozessen veröffentlicht, das einen ersten Versuch unternimmt, die Verwendung von KI-basierten Schreibtools im wissenschaftlichen Kontext einzuordnen. Mitte März ist ein größeres Update von GPT in ChatGPT erfolgt, das die Leistung des Programms noch einmal deutlich verbessert hat. Parallel dazu werden im Internet Anleitungen zum sogenannten Prompt-Engineering, dem individualisierten Training des Programms und der gezielten Formulierung von Eingaben zur Erzeugung relevanter Ausgaben, verbreitet. Nicht nur OpenAI entwickelt sein Sprachmodell stetig weiter. Microsoft passt das GPT-Modell für seine Suchmaschine und seine Textverarbeitungsprogramme an. Andere Akteure im Bereich KI wie Google haben bereits angekündigt, mit eigenen Programmen nachzuziehen. Die Entwicklung ist, wie sich mit Blick auf diesen kurzen Zeitraum zeigt, sehr dynamisch und es ist langfristig damit zu rechnen, dass KI-basierte Schreibtools in der Breite zunehmen, immer leichter verfügbar und in der Anwendung immer besser sein werden.
Es ist unbedingt zu beachten, dass die Nutzung dieser Programme nicht auf die Erzeugung neuer Texte beschränkt ist, sondern auch und besonders effektiv zur Verbesserung oder Anordnung eigener Texte, als Impulsgeber, zur Unterstützung im Schreibprozess sowie zur Zusammenfassung und Auswertung fremder Texte genutzt werden kann. Auch können die Ausgaben durch komplexere Eingaben – das oben genannte Prompt-Engineering – deutlich gegenüber einer einfachen Aufforderung wie „Schreib mir etwas über X“ verbessert werden. In den unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen hat das Schreiben und Verfassen von Texten sehr unterschiedliche Funktionen und Dimensionen und nicht überall hat es den gleichen Stellenwert. Deshalb hat das Projekt KI-edu.nrw es sich zur Aufgabe gemacht, herauszufinden, welche Fachspezifika bei der Bewertung und Gestaltung von Lehre und Forschung unter den Bedingungen und Möglichkeiten KI-basierter Schreibtools relevant sind.

Für Mittwoch den 03. Mai um 14-16 Uhr in GA 6/134 hat das Studiendekanat daher in Kooperation mit Frau Lordick vom Projekt KI-edu.nrw einen Workshop zum Thema KI-gestütztes Schreiben in der Lehre organisiert, zu dem alle Lehrenden und Wissenschaftler:innen der Fakultät hiermit noch einmal herzlich eingeladen sind. Hier finden Sie weitere Details zu dem geplanten Workshop und seiner Zielsetzung:
Der Workshop soll zur Diskussion der spezifischen Anforderungen an das wissenschaftliche Schreiben im Fach Katholische Theologie dienen und die Möglichkeiten ausloten, wie wir mit den beschriebenen Veränderungen produktiv umgehen können. Es wird zunächst eine Einführung in das Thema KI-basierte Schreibtools geben. Außerdem werden die wichtigsten Eckpunkte des Rechtsgutachtens vorgestellt. Anschließend werden wir die folgenden Fragen diskutieren: Was sind übliche Schreibtätigkeiten im Fach Katholisch Theologie? Was sind Schreibaufgaben/Prüfungen in der Lehre? Wofür werden Sie genutzt, d. h. welche Kompetenzen sollen die Studierenden dadurch ausbilden? Schließlich wollen wir zu der entscheidenden Frage übergehen: Wie werden sich Tools wie ChatGPT kurz- und langfristig auf diese Dimensionen auswirken? Und wie müssen Schreibprozesse im Fach Katholische Theologie angepasst werden?
Frau Lordick und Frau Dr. Lange vom Schreibzentrum moderieren die Diskussion, in der die Lehrenden und wissenschaftlichen Mitarbeiter der Fakultät ihre Erfahrungen und Expertise zu den genannten Fragen einbringen sollen. Die RUB ist insgesamt gut auf die weitere Entwicklungen in diesem Bereich eingestellt. Das Rektorat hält ein Verbot für nicht zielführend und hegt die Hoffnung, diese neue Form des Schreibens produktiv umzusetzen. Ziel ist es, die anstehenden Entwicklungen von Anfang an konstruktiv zu begleiten und für den eigenen Fachbereich zu gestalten.

Prof. Dr. Katharina Klöcker

Studiendekanin

Lukas Brand

Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Studiendekanat