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FoBoKath-Vortrag: Die Reproduktion des Menschen im Medium der Technik

14.05.2025

FoBoKath Brand

Die technische Reproduktion des Menschens - ein heikles, wie aktuelles Thema hat im Vordergrund des FoBoKath-Abends am 12. Mai gestanden. Für Dozent Dr. Lukas Brand von der RTPU Kaiserslautern war es die Rückkehr an die Bochumer Uni.

Die technische Reproduktion des Menschens - ein heikles, wie aktuelles Thema hat im Vordergrund des FoBoKath-Abends am 12. Mai gestanden. Für Dozent Dr. Lukas Brand von der RTPU Kaiserslautern war es die Rückkehr an die Bochumer Uni.


Brand präsentierte aktuelle Beispiele der technischen Reproduktion des Menschen – etwa durch Roboter, Avatare, Bots oder auch Sprach-Simulationsmaschinen wie ChatGPT. Er erläuterte, wie dies technisch funktioniert und welche Lernentwicklungen ‚Künstliche Intelligenz‘ durchläuft. Brand ordnete die Phänomene hermeneutisch ein - in die Philosophie des Simulacrum und der hyperrealen Gesellschaft, so die Terminologie von Baudrillard. Simulacra erzeugen mindestens scheinbar eine neue Wirklichkeit seines Vorbildes. So scheint ChatGPT den Benutzer zu verstehen, hilfreiche Ratschläge zu geben oder scheint bewusst Sprache zu beherrschen. Das ist eine Realität, aber nicht die Realität, die es vorgibt zu sein.

Theologisch-ethisch ist laut Brand auf folgendes zu achten:

- Tendenzen der Vermenschlichung, aber auch die Verklärung zu einer bedrohlichen numinosen Kraft, sind kritisch einzuordnen.

- KI-basierte Angebote sollten bewusst mitgestaltet werden, unter der Agenda etwa von Caritas oder Universalität.

- Die anthropologische Differenz zu Maschinen und zu maschinellem Lernen ist präzise herauszuarbeiten.

- Die Simulation menschlicher Realität muss kritisch reflektiert und als solche auch benannt werden, da sie einen grundlegenden Zweifel an Urheberschaft und an Echtheit freilegen. Es droht eine ‚Kultur des Verdachts‘, in der je neu ausgehandelt werden muss, was noch Vertrauen verdient. Eine solche Kultur kann niemand wollen.

Insgesamt hat das Format FoBoKath einmal wieder einen starken theologischen Abend hervorgebracht: voller Aktualität, Interdisziplinarität und Relevanz.