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Inhalt:

Zu den weltweit gravierendsten Problemen (neben Friedensförderung, Migration und Armutsbekämpfung) gehören die ökologischen Herausforderungen, vor allem der Klimawandel. Das Modul behandelt ethische Grundfragen der Verantwortung für die natürliche Umwelt, für kommende Generationen sowie die sich daraus ergebende Fragen eines ökologiekonformeren Wirtschaftens.


Teil 1: 020070 Vorlesung Ökologische Ethik (Montag 12.00-13.00 Uhr ab 11.04.22 evtl. in GABF 04/714 bei Präsenz)
In der Vorlesung werden unterschiedliche philosophische Begründungsansätze für die Wahrnehmung von Umweltverantwortung und der Generationengerechtigkeit behandelt sowie exemplarisch anhand ausgewählter Beispiele (etwa Tierschutz) verdeutlicht. Typen der Nachhaltigkeit bzw. Kriterien der Zukunftsverantwortung werden thematisiert. Außerdem wird die Diskrepanz von Umweltbewusstsein der Menschen in Relation zu dem tatsächlich ökologiekonformen Verhalten der Konsumenten, Verkehrsteilnehmer etc. als Motivationsproblematik aufgegriffen.


Teil 2: 020071 Hauptseminar Ökologische Transformation der Industriegesellschaft (Dienstag 16.00-18.00 Uhr ab dem 12.04.22 in GABF 04/714 bei Präsenz)
In dem Hauptseminar geht es um die Transformation von Ökonomie und Gesellschaft angesichts des Klimawandels. Dabei wird die Frage gestellt, ob herkömmliche ökonomische Instrumente (technischer Fortschritt, marktwirtschaftliche Instrumente) allein noch geeignet sind die ökologischen Probleme zu bewältigen oder ob ganz neue Formen des Wirtschaftens (Postwachstumsökonomie, Degrowth-Bewegung) notwendig sind. Dabei sind grundsätzliche Fragen zu behandeln, ob wirtschaftliches Wachstum zu mehr Lebensqualität führt? Gibt es Alternativen dazu, dass zentrale gesellschaftliche Institutionen (Sozialversicherung, nach der Corona-Pandemie noch stärker verschuldete Staaten) bisher auf herkömmliches Wirtschaftswachstum angewiesen sind? Die durch Covid19 ausgelöste Wirtschaftskrise reduzierte zwar die Umweltbelastungen, löste aber weltweit soziale Probleme (Armut und Arbeitslosigkeit) aus. Ist ein sozialverträglicher Umbau möglich? Kann eine globalisierte Wirtschaft wieder in stärker regionale Wirtschaftskreisläufe rückgeführt werden? Kann die Nutzungsdauer von Wirtschaftsgütern (z. B. durch Reparaturfreundlichkeit) verlängert werden statt einer Ex- und Hop-Mentalität. Wie müsste eine Kreislaufwirtschaft aussehen?

Lernziele:

Die Teilnehmer sollen normative Argumentationsmuster zur Begründung von ökologischer Verantwortung kennenlernen, um selbst Bewertungskriterien für ökologische Konfliktsituationen benennen zu können. Dies wird gesamtwirtschaftlich konkretisiert an der Frage des herkömmlichen materiellen Wirtschaftswachstums und seiner ökologischen Grenzen.

Literaturverzeichnis:

  • Amosinternational Heft 3/ 2011: Wohlstand ohne Wachstum?
  • Amosinternational Heft 1/ 2019: Politik der Transformation - Transformation der Politik
  • Amosinternational Heft 3/ 2019: Ethik der Mobilität
  • Uwe Schneidewind, Die Große Transformation, Frankfurt a.M. 2018.
  • Sachverständigengruppe „Weltwirtschaft und Sozialethik“, Raus aus der Wachstumsgesellschaft? Eine sozialethische Analyse und Bewertung von Postwachstumsstrategien, Bonn 2018.
  • Sachverständigengruppe „Weltwirtschaft und Sozialethik“, Wie sozial-ökologische Transformation gelingen kann, Bonn 2021.
  • sozial-oekologische-transformation_22.pdf (dbk-shop.de)