Missbrauch
Der Hirtenbrief, den
Benedikt XVI. nach langen Gesprächen und genauen Untersuchungen an die Kirche von Irland gerichtet hat, kann zwar allen in
Deutschland zeigen, wo der Papst steht und wie er denkt. Aber die Fragen, die sich in Deutschland stellen, sind damit noch nicht beantwortet. Sie müssen auch in erster Linie vor Ort geklärt werden. Die Bischöfe sind gefragt, aber auch die Theologischen Fakultäten.
Prof. Thomas Söding klärt über die biblischen Hintergründe des Missbrauchskandals und seiner Konsequezen auf. In einem
exegetischen Statement beschreibt er das Bild der Kinder bei Jesus, die Warnung an seine Jünger, sie zum Bösen zu verführen, die Strafe, die ihnen droht - und was Gott damit zu tun hat. "Die Größe des Verrates, der Abgrund an Heuchelei - erst vor dem Hintergrund der Praxis Jesu zeichnen sich die Dimensionen des Missbrauchskandals ab." Versöhnung gibt es nicht ohne Wahrheit, Vergebung nicht ohne Reue, Heil nicht ohne Gericht. Über den Artikel
berichtet das Internetmagazin
"kirchensite".
Wichtige Aspekte des Themas erschließen auch die Doktorarbeiten von
Robert Vorholt "Der Dienst der Versöhnung" und
Esther Brünenberg "Der Mensch in Gottes Herrlichkeit".Vorholt untersucht die Bedingungen und den Vollzug von Buße und Vergebung bei Paulus, Brünenberg das Verhalten Jesu zu Kindern vor dem Hintergrund des Alten Testaments.