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Forschung

Die Professur hat verschiedene Schwerpunkte in der Forschung:


Zeitgeschichte und Geschichte des Bistums Essen

Die Bochumer Mittlere und Neuere Kirchengeschichte hat mit ihrem besonderen Forschungsschwerpunkt der Kirchlichen Zeitgeschichte ein in Deutschland einzigartiges Profil entwickelt, das weiter ausgebaut wird. Darüber hinaus hat die Professur eine regionalgeschichtliche Ausrichtung auf das Bistum Essen, dessen Geschichte (gegr. 1958) faktisch mit der Kirchlichen Zeitgeschichte zusammenfällt. Das Bistum stellt in seinem Kernbestand die Mitte einer Region dar, in der sich die Transformationsprozesse der Gegenwart früher und massiver als in anderen Teilen Deutschlands bemerkbar machen.

Zu diesem Schwerpunkt wurde bisher u.a. veröffentlicht: Florian Bock/Sebastian Eck/Miriam Niekämper/Lea Torwesten (Hrsg.): Geschichte(n)des Bistums Essen in 30 Objekten, Münster 2021.



Frühe Neuzeit

DFG-Projekt „Pastorale Strategien zwischen Konfessionalisierung und Aufklärung (1650–1730). Katholische Predigten und ihre impliziten Hörer“. Mit Blick auf die Zeit zwischen Konfessionalisierung und Aufklärung existiert in der Katholizismusforschung – im Gegensatz zum Protestantismus – nach wie vor eine große Leerstelle. Die Religiosität zwischen Westfälischem Frieden und Aufklärungsepoche ist in ihren Imaginationsräumen und ihrem intellektuellen Profil noch größtenteils unerforscht. Um diese Zeitspanne besser fassen zu können, untersucht das Projekt gedruckte katholische Predigten zwischen 1650 und 1730. Es verfolgt dabei drei Ziele: (a) Große Unsicherheit kennzeichnet nach wie vor die Debatte um eine katholische Aufklärung in Deutschland und ihre Wurzeln. Was kann eine Geschichte der Predigtkultur vor der Aufklärung dazu beitragen? (b) Predigten bewegen sich medientheoretisch konstant zwischen Mündlichkeit, Schriftlichkeit und einer erneuten Mündlichkeit. Aus diesem Spannungsfeld heraus müssen sie als Praxeologie religiösen Wissens gelesen werden, denen pastorale Strategien inhärent sind. Rezeptionsästhetisch gefragt: Welchen impliziten Leser bzw. Hörer sprechen sie wie und woraufhin an? (c) Mit dem Predigtbestand der Bayerischen Kapuzinerprovinz stützt sich das Projekt auf ein noch unbekanntes, aber aufgrund seiner Zusammenführung aus unterschiedlichen Bibliotheken einzigartiges Quellenkorpus, das erstmals systematisch erfasst werden soll.

Das Projekt ist mittlerweile abgeschlossen. Die Ergebnisse liegen in Form der Habilitationsschrift von Prof. Dr. Florian Bock: Pastorale Strategien zwischen Konfessionalisierung und Aufklärung. Katholische Predigten und ihre implizite Hörer/Leserschaft (circa 1670 bis 1800), Münster 2023 vor.



Weitere Forschungsschwerpunkte

• Kirchengeschichte als Mediengeschichte

• Kirchengeschichte in Hochschule, Schule und Pastoral

Kirchengeschichte und Pastoraltheologie