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Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2012

Hier finden Sie die Auflistung aller in diesem Semester angebotenen Veranstaltungen.

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Vorlesung
Christsein in religionspluraler Gesellschaft. Pastoralsoziologische Perspektiven

Die leitende These der ‚Einführung‘ im letzten Semester besagte, dass der zu verkündigende Glaube der Kirche von ihr selbst als Offenbarung immer erst auch kulturell zu lernen ist. Erst performativ, also als gelernter und somit inkulturierter Glaube kann dieser seine kenotische Grundstruktur bezeugen.

Die Vorlesung im Sommersemster erarbeitet, wie genau eine solche Glaubenserkenntnis und -kommunikation zu denken und zu planen wäre. Als Theorievorlage dient dabei der Ansatz der pastoralsoziologischen Milieutheorie. Hierbei handelt es sich um die wohl impulsstärkste empirische Studie des deutschen Katholizismus seit 1945. Ihre erste Variante stammt aus dem Jahr 2006 und ist seitdem in über 20 deutschen Bistümern zu einem wichtigen Hilfsmittel der Pastoralplanung geworden. Gegenwärtig werden eine neue kirchliche Jugend- und ein Relaunch der Kirchenstudie erarbeitet.Der Bochumer Lehrstuhl für Pastoraltheologie ist in diese Projekte involviert, insofern er im Auftrag der DBK Unterstützungen für milieusensible Pastoral erarbeitet.

Die Vorlesung stellt zum einen Methode, Theoriehintergrund und Inhalte dieses neuen Forschungsansatzes vor. Die Herausforderung kulturell sehr verschiedener Wahrnehmungen, Rezeptionen und Adaptionen von gegebenen kirchlichen Realitäten wird überdeutlich. Pluralität ist Freiheitsgewinn, aber Sicherheitsverlust! Theologisch, vor allem ekklesiologisch und pastoralpraktisch kommt es zu zahlreichen, teilweise aporetischen Herausforderungen. Diese werden markiert und vor dem Hintergrund des an Gaudium et spes gewonnenen ‚Lernparadigmas der Pastoral‘ bearbeitet.

So kann sehr plastisch und lebensnah entdeckt werden, welche neuen Artikulationspotenziale der Glaube der Kirche erfährt, wenn er sich von den Lebenslogiken der ‚Leute‘ existentiell gegenlesen und inspirieren lässt. Und ganz nebenbei lernt man auch, wie man selber so ‚tickt‘, auch kirchlich…

Zeit: Mo 10-12 Uhr | Raum: GA 6/134 | Beginn: 02.04.2012

Literaturhinweise:

  • Franz-Xaver Kaufmann: Religion und Modernität. Sozialwissenschaftliche Perspektiven, Tübingen 1989.
  • Sellmann, Matthias: Religion und soziale Ordnung. Gesellschaftstheoretische Perspektiven, Frankfurt a.M./New York 2007.
  • Carsten Wippermann: Milieus in Bewegung. Werte, Sinn, Religion und Ästhetik in Deutschland. Das Gesellschaftsmodell der DELTA-Milieus als Grundlage für die soziale, politische, kirchliche und kommerzielle Arbeit, Würzburg 2011.
  • Michael N. Ebertz/Hans-Georg Hunstig (Hg.): Hinaus ins Weite. Gehversuche einer milieusensiblen Kirche, Würzburg 2008.
  • http://www.mdg-online.de/leistungen/mdg-milieuhandbuch/mdg-milieuhandbuchdownload.html (Kirchenstudie von 2006 zum freien Download)
  • Boris Krause u.a.: Religiosität und Kirchlichkeit im Spiegel soziologischer Theorie und Empirie. Studie im Auftrag der Pastoralkommission der DBK, Berlin 2009.

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Hauptseminar
„Von Gott reden in der Öffentlichkeit.“ Einführung in die Homiletik (I)

Priester müssen es in jedem Fall: Predigen. Löst man sich von der Bindung an den Gottesdienst, kommen auch andere Berufsgruppen in den Blick. Die ‚geistliche Rede in der Öffentlichkeit‘ gehört ebenso zum Profil von Religionslehrerinnen/-lehrern; darüber hinaus ist die Rede von Gott allen aufgetragen, die als Theologen/innen arbeiten. Neben der klassischen Predigt spielen heute Formate eine Rolle, die auf unterschiedliche Weise die Botschaft des Glaubens im wahrsten Sinne des Wortes zur Sprache bringen. Dem Feld der Medien, man denke an Radioandachten oder an Podcasts im Internet, kommt sicherlich eine besondere Bedeutung zu. Daneben ist die sprachliche Präsentation der christlichen Botschaft in größeren Gruppen ein Tätigkeitsfeld, auf dem Theologen/innen mit ihrer Qualifikation gefragt sind.

Neben einer soliden theologischen Ausbildung erfordert die geistliche Rede in der Öffentlichkeit Kompetenzen in Rhetorik, Ausdruck und Präsentation. Die Lehrstühle für Liturgiewissenschaft und für Pastoraltheologie bieten gemeinsam einen zweiteiligen Zyklus an, der beide Kompetenzbereiche abdeckt. Der erste Teil erfolgt in Kooperation mit der Diplom-Sprechwissenschaftlerin Eva Ulrike Bosch. Er vermittelt durch praktische Übungen Grundlagen in Sprechausdruck, Körpersprache und Besonderheiten von Redesituationen. Eigene Redeversuche werden erarbeitet, ausprobiert und analysiert.

Eine Teilnahme an weiteren Lehrveranstaltungen im Fach Homiletik ist nur möglich, wenn Teil I absolviert wurde.

Teil I umfasst zwei Termine im Sommersemester 2012 in Form von Blockveranstaltungen: 1. Termin: 28.−30. März 2012. Beginn am 28.3. um 9 Uhr. Am 29.3. ganztägig. Am 30.3. vormittags. 2. Termin: 4.−6. Juni 2012.

Wegen der begrenzten Kapazitäten ist eine persönliche Anmeldung erforderlich. Anmeldung bitte per E-Mail an: gerda.becker@rub.de. Bitte bei der Anmeldung mitteilen, ob ein Leistungsnachweis in Liturgiewissenschaft oder in Pastoraltheologie gewünscht ist.

Zeit: Block, s.o. | Raum: wird bekannt gegeben | Beginn: 28.03.2012


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Kolloquium
zur Vorbereitung auf Examen und/oder Abschlussarbeiten

Das Kolloquium dient der gemeinsamen Vertiefung pastoraltheologischer Sachgebiete. Teilnehmen können PrüfungskandidatInnen aller Studiengänge sowie Studierende, die an Abschluss- bzw. Qualifizierungsarbeiten sitzen. Die Termine werden per Aushang bzw. per email an die betreffenden Personen bekanntgegeben.

Zeit: n. V. | Raum: GABF n. A. | Beginn: n. V.

Literaturhinweise:

  • Werden in den Sitzungen benannt

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