NACH OBEN

Abgeschlossene Arbeiten
Popkultur und Theologie. Ist drin, was drauf steht? Eine Analyse von Popkultur in exemplarischen theologischen Zeitschriften
Magister Arbeit 2024

Oscar Cuypers-Parsch:

„Der Umgang mit Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche. Eine vergleichende Analyse der Reaktionen deutscher und US-amerikanischer Bischöfe.“
Magistra Arbeit 2024

Theresa Thunig: Das Thema "sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche" hat sich als komplex und nahezu unüberschaubar erwiesen. Es sind eben nicht nur direkt oder indirekt Betroffene und Beschuldigte involviert, sondern ein ganzes System von Strukturen und jene, die in diese Strukturen eingebunden sind. Darüber hinaus ist es ein hochemotionales Thema, welches auch immer wieder durch die Auseinandersetzung von und mit den Betroffenen und durch mediale Berichterstattung hochkocht. Doch wie könnte es anders sein, angesichts der dramatischen Zahlen und schier endlosen Anschlussfragen?
Hinzu kommen der Schrecken und das Entsetzen, mit dem die Bischöfe das Geschehene wahrgenommen haben wollen, so beispielsweise nach Veröffentlichung der MHG-Studie 2018. Wie rechtfertigen die Bischöfe ihren Schrecken? Haben sie von dem Missbrauch tatsächlich nichts gewusst? Heute sind immer wieder Berichte zu finden über Missbrauchsfälle, die Bischöfe involvierten – entweder als diejenigen, die sich mit den Vorwürfen in irgendeiner Form auseinandersetzen mussten oder selbst als Beschuldigte. Man denke dabei beispielsweise an den Fall des verstorbenen Essener Bischofs Hengsbach. Es scheint also lohnenswert, die Reaktionen der Bischöfe auf die Missbrauchsfälle noch einmal konkreter in den Blick zu nehmen. Hier zeigen sich schnell zwei Phasen, in denen die Bischöfe gezwungen waren, sich mit dem Thema Missbrauch auseinanderzusetzen: zum einen unmittelbar, wenn zum Beispiel Vorwürfe gegen Priester in den eigenen Diözesen vorgebracht wurden, und zum anderen rückblickend in den Aussagen der vergangenen Jahre, als die sogenannte Missbrauchskrise neue Maßstäbe erreichte. Obwohl die mediale Aufmerksamkeit in Deutschland ab dem Jahr 2010 im Kontext der Enthüllungen in Bezug auf Missbrauchsfälle am Berliner Canisius-Kollegs zunahm, waren die Berichte des Boston Globe in den USA schon 2002 Anlass für gesellschaftliches Entsetzen. Es wird das Ziel dieser Arbeit sein, die Parallelen und Asymmetrien im Blick auf die USA und auf Deutschland zu thematisieren.

Zur Genealogie der Befreiungstheologie des Gustavo Gutiérrez. Eine kritische Untersuchung
Master Arbeit 2024

Vito Alexander Vasser Santos Batista: Meine Masterarbeit untersucht die Genealogie der Befreiungstheologie von Gustavo Gutiérrez und beleuchtet dessen Inspirationsquellen sowie historische und theologische Kontexte. Dabei wird kritisch herausgearbeitet, wie Gutiérrez in seiner „Theologie der Befreiung“ Aspekte aus Sozialwissenschaften, Philosophie und der sogenannten „linken“ französischen Theologie integriert und diese – so Gutiérrez – zu einer „neue[n] Art, Theologie zu betreiben“ weiterentwickelt. Die Untersuchung gliedert sich in eine historische Kontextualisierung, die die soziopolitischen und kirchlichen Rahmenbedingungen in Lateinamerika des 20. Jahrhunderts beleuchtet, und in eine systematische Analyse der theologischen und außer-theologischen Einflüsse. Besondere Beachtung finden dabei die „Option für die Armen“, der Dreischritt „Sehen – Urteilen – Handeln“ sowie der Einfluss französischer Theologen wie Henri de Lubac und Johann Baptist Metz.Schließlich wird die Frage gestellt, wie die Befreiungstheologie weitergedacht werden kann, um den Herausforderungen der Gegenwart gerecht zu werden. Dabei wird ein Ausblick auf dekoloniale Perspektiven gegeben. Die Arbeit zeigt, dass die Befreiungstheologie kein ausschließlich lateinamerikanisches Phänomen ist, sondern eine globale Relevanz besitzt, indem sie christliche Praxis und soziale Gerechtigkeit in einen produktiven Dialog bringt.Gleichwohl kann die Arbeit keine normativen Geltungsansprüche erheben, da der Umfang einer Masterarbeit eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit der Genealogie der Befreiungstheologie nicht ermöglicht. Eine umfassende Einbindung von Vertretern des Poststrukturalismus und der Postmoderne, wie Jacques Derrida oder Gianni Vattimo, bleibt daher aus.

Der Zwischenzustand im Leben nach dem Tod: die mittelalterliche Debatte und gegenwärtige Theologie im Vergleich
Bachelor Arbeit 2023 (abgeschlossen in Graz)

Nina Steifer: Die Frage nach der Existenz des Zwischenzustands kehrt immer wieder bei verschiedenen theologischen Diskussionen ein und hat auch mein Interesse geweckt. In meiner Bachelorarbeit möchte ich aus diesem Grund die mittelalterliche Debatte & die gegenwärtige Theologie hinsichtlich der Zwischenzustand-Thematik miteinander vergleichen. Zuallererst möchte ich in meiner Arbeit den Begriff "Zwischenzustand" klären und bestimmen. Dieser theoretische Zugang soll dabei helfen, die anderen Kapitel dieser Arbeit besser nachvollziehen zu können. Anschließend soll der eigentliche Teil der Arbeit beginnen: Hierbei werden diverse Sichtweisen aus zwei völlig unterschiedlichen zeitlichen Abschnitten angeführt, diskutiert sowie schlussendlich miteinander verglichen. Unter anderem möchte ich auf die Sicht von Johanna Rahner, Papst Johannes XXII., Papst Benedikt XII., etc. eingehen. Abgerundet wird diese Arbeit mit einem Resümee, in dem erklärt und begründet wird, welche Position meines Erachtens am überzeugendsten ist.

Trinität – Nur ein Mythos? Aktueller und wichtiger als jemals zuvor, dieChancen und Probleme im islamisch-christlichen Dialog
Bachelor Arbeit 2022

Vito Alexander Vasser Santos Batista: Meine Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob die Trinität nur ein Mythos, ein veraltetes Konzept sei oder aktueller und wichtiger als jemals zuvor. Die Chancen und Probleme im islamisch-christlichen Dialog finden dabei eine besondere Berücksichtigung. Nach der Präzisierung der Fragestellungen werden drei konzeptuelle Zugänge hervorgehoben: das monosubjektive Modell, das interpersonale Modell und die „Trinität als Schlüssel zum Verstehen moderner Theologie“ bzw. als eine mögliche Methode, um in einen interreligiösen Dialog zu gelangen. Diese werden jeweils anhand der Theologen Karl Rahner, Leonardo Boff und Klaus von Stosch betrachtet. Die dogmatische Formulierung der Trinitätslehre, die das Neue Testament explizit nicht kennt, die aber als „notwendige Folge“ der neutestamentlichen Botschaft gilt, geschah in den ersten Jahrhunderten n. Chr. Daher ist die Präzisierung des geschichtlichen Entstehungskontextes unverzichtbar. In Anknüpfung an die Gedanken von Stosch wird die These entwickelt, dass die Trinität eine mögliche Option darstellt, um in einen fruchtbaren interreligiösen (hier: islamisch-christlichen) Dialog zu gelangen. Dementsprechend werden der institutionelle Rahmen des interreligiösen Dialogs, die muslimische Kritik an der Trinität sowie die Hilfestellung, welche die Trinität für den Erfolg des islamisch-christlichen Dialogs bietet, näher beleuchtet. In der christlichen Theologie gilt, dass „die Lehre von der Dreieinigkeit […] eine Besonderheit der christlichen Theologie gegenüber nichtchristlichen Auffassungen von Gott dar[stellt].“ Dahingehend sollen vorsichtige Überlegungen anhand des Konzepts des präexistenten Logos im Qur´an angestellt werden, ob die Trinität exklusiv von der christlichen Gotteslehre beansprucht werden darf.

Purgatorium – Fegefeuer im Geist der Zeit?
Bachelor Arbeit 2022

Anita Rübenbauer: Problemstellung - Die Auffassung der Existenz eines Fegefeuers ist in unserer Zeit, so würde ich es wahrnehmen, bei vielen Menschen nicht sehr präsent. Nach meinen anerzogenen Vorstellungen handelt es sich dabei um einen Zustand der Reinigung, in dem man nach dem Tod verharrt, bis man würdig ist, in das Himmelreich einzutreten. Um diesen Prozess zu beschleunigen, sind Gebete und Messopfer der Lebenden hilfreich.
Eine gewisse Problematik dabei zeigt sich für mich in mehrerlei Hinsicht: Zum einen widerspricht sich diese Vorstellung mit dem unendlichen Gnadencharakter Gottes. Lässt sich das Ableisten von Sündenstrafen vereinbaren mit einem all-gnädigen Gott und wie wird diesbezüglich argumentiert? Können diese schlussendlich sogar von Lebenden in Form von Gebeten oder Messopfern abbezahlt werden?
Ich möchte mich in dieser Arbeit damit auseinandersetzen, wie und warum es zu einer Fegefeuervorstellung kam und warum sie in der Kirche als auch im Volksglauben so wichtig wurde, dass sie sich bis heute hält.
In weiterer Folge möchte ich betrachten, welche kirchlichen Praktiken damit heute in Zusammenhang stehen und welchen Stellenwert das Fegefeuer in diesen Tagen hat. Braucht der christliche Glaube das Purgatorium? Entspricht ein Jenseits mit Fegefeuer dem Zeitgeist? Wie kann man diese Überzeugung im Heute positiv vermitteln?
Ziele: Im Zuge dieser Arbeit soll ein Bild über Sinn und Unsinn des Fegefeuers für die heutige Zeit entstehen. Weiters soll nachvollziehbar werden, wo und wie es Auswirkungen dieser Denkweise in Liturgie und Pastoral gibt. Würden wir so ohne weiteres auch ohne Fegefeuer auskommen?

Trinität im Gespräch. Theologische Perspektiven aus Christentum und Islam und Unterrichtsbausteine für den katholischen Religionsunterricht
Bachelor Arbeit 2022

Magdalena Aichern: Es gibt viele verschiedene Zugänge zur Trinitätstheologie - Aus diesem Grund wird anhand zweier Positionen aus Christentum und Islam in dieser Arbeit versucht, dieses Thema näher zu beleuchten und einzugrenzen. Jürgen Werbick stellt eine christliche Perspektive vor während Cemil Şahinöz eine muslimische Sichtweise darlegt. Ziel der Arbeit ist es nicht, am Ende eine einheitliche Meinung zu erlangen oder eine der beiden Perspektiven als „die richtige Position“ zu erwählen. Vielmehr besteht die Motivation darin, beiden Perspektiven ihren Anspruch auf Rechtmäßigkeit zuzugestehen und gegenseitig von den verschiedenen Gedanken und Sichtweisen zu lernen, um so ein breitgefächertes Wissen zu erlangen – wie es die komparativen Theologie vorsieht. In einem weiteren Schritt befasst sich die Arbeit mit dem muslimisch-christlichen Dialog, da ebendieser auch im (katholischen Religions-)Unterricht zunehmend wichtiger wird. Damit aber ein interreligiöser Dialog zwischen Schüler:innen verschiedener Religion gelingen kann, müssen sie ein profundes Wissen über die je eigene Religion aufweisen. Aus diesem Grund werden im didaktischen Teil der Arbeit zunächst Unterrichtsbausteine zum Thema der Trinität im katholischen Religionsunterricht vorgestellt und erst danach interreligiöse Unterrichtsideen entworfen. Die Entwürfe dienen als Ideen und Bausteine, die speziell für die 6. Klasse der AHS-Oberstufe entwickelt wurden.

Tracing Political Spirituality in Fang’s Wuhan Diary: A Study of Foucauldian Power
M.A thesis 2022

Ali Eatesam: The recent coronavirus pandemic has been one of the most impactful incidents in the recent decades. The target of this study is Wuhan Diary (Fang, 2020), as one of the first works dealing with how coronavirus started. Coronavirus has influenced and changed art, and how the readers and writers experience and create literature. It seems that religion and its manifestations have had a vital role in some of these changes. However, very few studies have been dedicated to recent corona-literature. As a result of this gap in the body of the recent studies, this thesis aims to study the manifestations and influence of religion and also Fang’s formation of her personal religion in the process of lockdown in Wuhan Diary (Fang, 2020). To achieve these aims this thesis will benefit from Foucault’s theories on power relations, and Carrette’s reorganization of Foucault’s theories to link politics to theology.
The results of this study indicate that through the process of 60-day lockdown, the Chinese government exploits some of the power and disciplinary strategies common to many institutional religions in and outside China to exert control over their people. Accordingly, under the guise of the Chinese government’s ‘battle with coronavirus’ is a modern hidden manifestation of institutional religion. The most essential difference in this modern form might be its effacing of direct mention of its religious semblance and structure. The other parts of this analysis show that under the ideological oppression (coercion) from the government and the peculiar situation of the lockdown, Fang develops her personal religion. According to China’s religious background, this personal religion resembles Chinese folk religions like Falun Gong, which in itself creates a binary opposition between the government’s (Maoist / Xi) Christian mechanics, material spirituality and strategies versus Fang’s native Chinese transcendental ideology and religion.
Ironically it seems that while the Chinese government and China’s only party is atheist, sometimes anti-religious, and fosters secular culture, as a system of power it bears a considerable resemblance and function with institutional religious-political institutions. On the other hand, Fang counters governmental religious oppression by turning to her Chinese religious heritage.

Key Terms and Concepts: Fang’s Wuhan Diary, Discipline, Folk Religion, Pandemics and Coronavirus, Political Spirituality and Spiritual Corporalit

Amoris laetitia und die Frage der Zulassung zur Kommunion für wiederverheiratete geschiedene Paare
Diplom 2022

Constantin Grossmann: In dieser Arbeit soll die Frage erörtert werden, ob das postsynodale Schreiben „Amoris laetitia“ von Papst Franziskus eine Öffnung, hinsichtlich der Zulassung zur Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene darstellt. In diesem Schreiben erkannte Papst Franziskus, dass ein sehr großer Leidensdruck bei den Gläubigen entsteht, die ein zweites Mal verheiratet sind und dadurch kategorisch von der Feier der Eucharistie ausgeschlossen sind. Ein großer thematischer Fokus soll auf das achte Kapitel von „Amoris laetitia“ gelegt werden, welches die Überschrift trägt: „Die Zerbrechlichkeit begleiten, unterscheiden und eingliedern.“ In diesem Kapitel versucht Papst Franziskus einen Lösungsweg zu skizzieren, der nicht nur die „Einzelfallentscheidung“ im Blick hat, sondern einen Versuch aufzeigt, der für mehrere Situationen möglich ist.

"Kraft und Zärtlichkeit der Mutter Maria" Geschlechterspezifische Zuschreibungen von Rolle und Anthropologie in Lehramtlichen Dokumenten
Diplomarbeit 2021

Anna-Lena Mauschitz studiert Katholische Fachtheologie Macht, Performance und Diskontinuitäten in der Doktrin: Eine Neuinterpretation der christologischen Monarchie und der katholischen Modelle der Autorität (Sommer 2021) Foto: (c) privat

Gnade als Freiheit - Freiheit als Gnade. Versuch einer Dialektischen Verhältnisbestimmung
Diplomarbeit 2020

Mario Steinwender, BA studiert Katholische Fachtheologie und befindet sich im Masterstudium Philosophie Ausgehend von der freiheitstheologischen Kontroverse zwischen Augustinus und Pelagius werden Freiheit und Gnade als Impulsgeber der gegenwärtigen Freiheitdebatten, als Anfangspunkt und Grundlage eines theologisch-dogmatischen Ringens um ein rechtes Verständnis des Ineinander und Zueinander von Gnade und Freiheit entwickelt. Demnach wird jener Diskurs nicht als veralteter Streit »von damals«, sondern als Ursprung einer Dynamik des Denkens, die bis heute in Bewegung verharrend noch nicht zur Ruhe gekommen ist, in den Blick genommen werden. Ziel ist es im Rahmen der Untersuchungen sowohl die augustinische wie pelagische Gnadentheologie aufgrund der verfügbaren Schriftzeugnisse darzustellen, ihre Grundstrukturen auszuarbeiten und kritisch zu analysieren. Dabei geht es weniger die historische Genese oder Ereignisverkettungen zu thematisieren, sondern es sollen aus einer systematischen Perspektive zwei konträre theologische Konzepte kritisch befragt werden. Dementsprechend wird im ersten Kapitel versucht, Augustinus und seine Auffassung von Gnade und Freiheit zu referieren, bevor im zweiten Kapitel Pelagius zu Wort kommt. Im dritten Kapitel soll anhand der dogmatischen Festlegungen der Synoden von Diospolis 415 n. Chr. und Karthago 418 n. Chr. die kirchliche Lehrentscheidung dargestellt, sowie anhand dieser die beiden differierenden Theologien aufeinander bezogen werden. Den Abschluss bildet ein Ausblick, in dem die andauernde Aktualität der Auseinandersetzung zwischen Augustinus und Pelagius, diskutiert werden soll. (Sommer 2021) Foto: (c) privat