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Tagung

Imagination als Chance des Dialogs

04. bis 06. Oktober 2023

Imagination – dieser durchaus vielseitige Begriff mit seiner facettenreichen Geschichte birgt ein großes Potenzial in sich. Gerade die Deutungsoffenheit im Englischen vermag es, darauf hinzuweisen und eröffnet Perspektiven für philosophische und theologische Konzepte.
Diese Tagung will selbst dabei neue Wege erkunden und sich der Imagination in Situationen des Dialogs widmen. Die Pluralität von sich überschneidenden oder konterkarierenden Imaginationen, die aufeinander treffen und das Individuum und die Gesellschaft prägen und beeinflussen, wird dabei zum Dreh- und Angelpunkt der Überlegungen. Auch theologische Imaginationen sind dabei von fundamentaler Bedeutung und eröffnen Möglichkeiten für den interreligiösen und ökumenischen Dialog. Die Tagung will dazu einladen, gemeinsam zu lernen und zu diskutieren. Vorträge, Diskussionen und Workshops auch unter der Beteiligung von Studierenden eröffnen den Rahmen für kritische Auseinandersetzungen und produktive Ideen.

Bitte melden Sie sich per Mail unter daniel.minch@rub.de an. Anmeldeschluss ist der 15.09.2023.

Mittwoch, 04.10.2023

15.30 Uhr Anreise und Kaffee
16.30 Uhr Grußworte und Einführung
17.00 Uhr Eröffnungsvortrag I Daniel Mich (Ruhr-Universität Bochum/WWU Münster)
17.40 Uhr Q&A
18.00 Uhr Abendessen


Donnerstag, 05.10.2023

08.30 Uhr Impuls
09.30 Uhr Vortrag I Narrative Imagination in Interreligious Learning: A Shia Muslim Perspective I Rasool Akbari (Humboldt-Universität Berlin)
10.00 Uhr Vortrag I Theological Imagination and the Quest for an Intercultural Hermeneutics for Multidimensional Religious Dialogue I Ikenna Paschal Okpaleke (UC Louvain)

10.30 Uhr Pause

10.45 Uhr Workshop I
12.00 Uhr Poster-Präsentationen (Studierende und Doktorand*innen)

13.00 Uhr Mittagspause

14.30 Uhr Poster-Präsentationen (Studierende und Doktorand*innen) und Kaffee
15.30 Uhr Vortrag I Reach for the stars! Imagination und Kreativität als Desiderat für die (ökumenische) Theologie I Anne Viktoria Vogelmann (Eberhard Karls Universität Tübingen)
16.00 Uhr Vortrag I Religion ohne Worte: Kunst als Vermittler religiöser Erfahrung in der Romantik I Anna Niemeck (Philipps Universität Marburg)
16.30 Uhr Workshop II
17.30 Uhr Abschlussdiskussion
18.00 Uhr Abendessen/Conference Dinner


Freitag, 06.10.2023

08.30 Uhr Impuls
09.00 Uhr Poster-Präsentationen (Studierende und Doktorand*innen)
09.30 Uhr Vortrag I Eine 'inventive' Theologie religiöser Differenz I Marius van Hoogstraten (Mennonitisches Seminar, Vrije Universiteit Amsterdam)
10.00 Uhr Vortrag I Symbols and Senses: Imagination and the Modern Incapability of the Liturgical Act I Samuel Goyvaerts (Tilburg University)

10.30 Uhr Pause

10.45 Uhr Workshop III
11.45 Uhr Abschluss und Reflexion

12.15 Uhr Mittagessen und Abreise

Jugendgästehaus Bermuda3Eck

Humboldtstr. 59-63
44787 Bochum


Anreise

Vom Hauptbahnhof sind es nur 800 Meter bis zur Jugendherberge. Zu Fuß gehen Sie vom Hauptein- und Ausgang des Bahnhofes links in Richtung Bermuda3Eck (die Bahnschienen nicht unterqueren!) entlang des Südrings. Biegen Sie nach ca. 300 Metern links in die Brüderstraße ab und folgen Sie der Straße mitten ins Bermuda3Eck. Am Ende des Bermuda3Ecks (Am Konrad-Adenauer-Platz) biegen Sie bei Max Frituur nach rechts ab und gehen geradeaus über die Hauptstraße direkt auf die Jugendherberge zu.

Alternativ können Sie vom Hauptbahnhof mit den U-Bahnlinien 308 und 318 (Fahrtrichtung Hattingen / Dahlhausen) vom Hauptbahnhof eine Station zur Haltestelle Bermuda3Eck / Musikforum fahren. Dort nehmen Sie den Ausgang in Fahrtrichtung und dann geradeaus über die Hauptstraße direkt auf die Jugendherberge zu.

Die Anreise mit dem PKW kann von den Autobahnen A 40, A 42, A 43, A 44 mit dem Fahrtziel Bochum Zentrum erfolgen. Die Humboldtstraße zweigt vom Westring ab. 

Vom 04. Oktober bis zum 06. Oktober 2023 fand in Bochum die internationale Tagung „Imagination als Chance des Dialogs“ statt. Forscher*innen und Student*innen verschiedener Länder, Konfessionen und Religionen kamen vor Ort und digital zusammen, um das Themenfeld der Imagination aus ihren jeweiligen Fachrichtungen zu beleuchten.

Die Teilnehmenden wurden mit Grußworten von Matthias Sellmann (Prodekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität) und Gunda Werner (Lehrstuhlinhaberin für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Ruhr-Universität Bochum) empfangen, die auf das Potenzial und die Grenzen von Imagination für Gesellschaft und Theologie hinwiesen.

Daniel Minch (Ruhr-Universität Bochum/Universität Münster), Initiator und Hauptorganisator der Tagung, hielt den Eröffnungsvortrag unter dem Titel „Rediscovering Our Need for Mythos: The Critical Theological Imagination at Work in Creation, Culture and Theology” und warf dabei die Frage auf, ob die Welt nicht ganz anders gedacht werden könnte und müsste. Vor den Herausforderungen von Leid, Tod und anderen prekären Umständen bestehe aber auch die Möglichkeit, dass aus dem Leidensdruck Handeln und Aktion entstehen können, die miteinander verbinden und Dialog ermöglichen. Zugleich brauche es dafür aber die Offenheit, in der Begegnung mit anderen auch Unbekanntes zuzulassen.

Mit eben dieser Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen, wurde die Tagung durch eine Gruppe von Studierenden begleitet, die Tagungsinhalte und Gruppenprozesse reflektierten und wiederholt in die Runde spiegelten.

Der zweite Tag setzte sich mit dem Vortrag „Theological Imagination and the Quest for Intercultural Hermeneutics for Multi-dimensional Religious Dialogue“  von Ikenna Paschal Okpaleke (UC Louvain) fort, der sein Modell der „trinitarisch interkulturellen Hermeneutik“  vorstellte, mit dem er postuliert, jegliche Andersartigkeit oder Fremdheit willkommen zu heißen und gleichzeitig die eigene Identität zu bewahren. Denn durch die Bewusstmachung der gegenseitigen Verbundenheit wird einerseits ein transformierendes Potential deutlich, zugleich aber auch, dass jede Form von Ausgrenzung anderer zur Verarmung einer Gemeinschaft führt.

Nach den „Sternen für die ökumenische Theologie“ griff Anna Viktoria Vogelmann (Eberhard Karls Universität Tübingen) in ihrem Vortrag, in dem sie die Krise der ökumenischen Theologie diagnostizierte und Imagination als Prinzip zum Aufbrechen alter Strukturen und Quelle neuer Formate  – wie interdenominellen Instituten, BarCamps oder alternativen Forschungsmethoden insb. der Empirie – qualifizierte.

Trevor Maine (Hamline University) lud unter dem Titel „Competing Imaginaries and the Challenge of Interreligious Community in Historically Christian Spaces” ein, an einer Fallstudie teilzunehmen, die sich um die Eskalation eines Konflikts über das Zeigen von Abbildungen des Propheten Mohammed in einem kunsthistorischen Seminar seiner Fakultät drehte.

Rasool Akbari (Humboldt-Universität zu Berlin) stellte anhand zahlreicher muslimischer Kunstwerke das Potenzial narrativer Imagination für interreligiöses Lernen aus einer Shiha-Muslimischen Perspektive dar und stellte dabei heraus, dass es Informationen, Erfahrbarkeit und Selbstreflexion im Umgang mit ebensolchen narrativen Imaginationen bedarf.

Unterbrochen und aufgelockert wurden die Vortragsformate durch anschließende Workshops, in denen das Gehörte in Kleingruppen reflektiert und diskutiert werden konnte sowie diversen Poster-Präsentationen zum Thema Imagination von Student*innen und Doktorand*innen der KU Leuven und der Ruhr-Universität.

Marius van Hoogstraten (Mennonitisches Seminar Vrije Universiteit Amsterdam) machte sich in seinem Vortrag „The Messy Newness of Life: Religious Difference and the Inventive Imagination“ dafür stark, im interreligiösen Dialog der Unordnung und der Komplexität Raum zu geben und den Fokus auf das am Rand liegende Unerwartete, Neue zu legen.

Der letzte Vortrag der Tagung beleuchtete das Thema der Imagination aus liturgiewissenschaftlicher Sicht. Samuel Goyvaerts (Tilburg University) betonte unter dem Vortragstitel „Symbole und Sinne: Imagination und die moderne Unfähigkeit des liturgischen Aktes“ die Relevanz von Imagination für die Liturgie, die als Signifikationsprozess nicht ohne diese auskomme und in der sich letztlich unterschiedliche Vorstellungswelten gegenüberstünden.

Am Ende der drei inhaltlich und zeitlich dicht gefüllten Tage konnten alle Teilnehmer*innen dankbar auf eine intensive Zeit des wissenschaftlichen und persönlichen Austausches zurückblicken.

Zoomen mit Doppelklick

Tagung zum Thema Gleichstellung

Vom 22. bis zum 24. Juni 2023 findet an der Ruhr-Universität Bochum eine Tagung zum Thema Gleichstellung – für Gleichstellungsbeauftragte, Engagierte und Interessierte statt.

Diskriminierung z. B. Grenzüberschreitungen bis hin zu sexuellen Übergriffen sind Realität im Hochschulbereich. Wir wollen Möglichkeiten der Sensibilisierung für diese Themen ausloten, über Schutzkonzepte ins Gespräch kommen und auch miteinander der Frage nachgehen, welche Spezifika in katholisch-theologischen Hochschulkontexten es dabei möglicherweise zu berücksichtigen gilt. Nicht zuletzt soll die Tagung eine Plattform für Austausch und Vernetzung bieten. 

Der öffentliche Teil am Freitag, 23.06.2023 steht allen Interessierten offen; der interne Teil am Donnerstag und Samstag der Tagung ist für Gleichstellungsbeauftragte und Gleichstellungsteams gedacht.

Lia Alessandro, Wiebke Brandt, Gunda Werner

Nähere Informationen zur Tagung finden Sie hier.
Flyer


Online-Symposion

... um Fragen der Verkörperung, der Repräsentation und der Jüngerschaft in einem krisenhaften Kontext zu untersuchen und zu diskutieren.

Die zahlreichen gesellschaftlichen Umwälzungen der letzten Zeit, darunter die COVID-19-Pandemie und die durch den globalen Klimawandel verursachten häufigeren und schwereren Naturkatastrophen, haben uns die vielen damit zusammenhängenden politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten zunehmend bewusst gemacht. Es ist nun klar, dass diese Probleme auch unsere eigenen sind und dass sie dringend angegangen werden müssen. Als Teil eines umfassenden Ansatzes muss sich auch die Theologie mit den Krisenproblemen auf mehreren Ebenen auseinandersetzen: auf der fundamental-anthropologischen, der sozio-historischen und der ökologischen. Jede dieser Ebenen hat theologische Relevanz, und aus der Perspektive der Kirche und der akademischen Theologie bietet der christliche Glaube eine wesentliche Perspektive, durch die die Krisen analysiert und erhellt werden können. Schlüsselaspekte des heutigen Lebens, die im Wesentlichen mit unserer Erfahrung des Glaubens in der Gesellschaft und mit der Gesellschaft in der Krise zusammenhängen, sind die der Verkörperung, der Repräsentation und des Ausdrucks der Jüngerschaft unter Krisenbedingungen. Die notwendige Einführung von mehr digitalen Medien als Folge der Pandemie hat die Hinwendung zu Formen der digitalen Präsenz und Sozialisierung beschleunigt und das Konzept der persönlichen und gemeinschaftlichen Repräsentation auf fast allen Ebenen der Gesellschaft verändert. Medien und Technologie haben uns zwangsläufig dazu gezwungen, unsere verkörperten Räume und unsere Repräsentation anders zu denken, und haben gleichzeitig das Entstehen neuer Ausdrucksformen ermöglicht. Unsere üblichen Vorstellungen von Anwesenheit und Abwesenheit sind weitgehend auf den Kopf gestellt worden. Die Aufgabe des christlichen Glaubens, die Jüngerschaft zu kultivieren, hat sich gewandelt, und zwar vielleicht unwiderruflich. Das Institut für Systematische Theologie und Liturgiewissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz organisiert dieses Symposium, um Fragen der Verkörperung, der Repräsentation und der Jüngerschaft in einem krisenhaften Kontext zu untersuchen und zu diskutieren. Das Institut lädt zu einer breiteren Diskussion über diese und andere damit zusammenhängende Fragen ein und darüber, wie sie aus der Perspektive der Kirche und der theologischen Tradition kritisch behandelt werden können.

Referent*innen

• Dr. Aline Amaro Da Silva, PhD (PUCRS, Porto Alegre, Brazil and Postdoctoral Research Fellow, University of Graz): Come and Follow Me: The Challenges of Influencer Culture for Faith and Discipleship in the Digital Age
• Ao. Univ.-Prof. Dr. Peter Ebenbauer (Universität Graz): Neue Herausforderungen für Kirche und Theologie: Verkörperung, Repräsentation und Jüngerschaft in Zeiten der Krise
• Mag.a theol. Valerie Mitwali (katholisch.de): Response und Resonanz
• Mag. pharm., Mag. theol. Vedran Pavlić (Universität Graz): Response und Resonanz
• Dr.in theol. Fana Schiefen, M.A. (Westfälische Wilhelms-Universität Münster): Formen des Vergessens und Erinnerns als Quelle neuer Re-präsentationsformen (in) der Krise

Ablauf (Stand 06.12.2021)

10:00-13:00 Uhr Symposion
10:00-11:20 – Panel 1
10:00-10:10 – Begrüßung
10:10-10:30 – Vortrag 1, Dr.in Fana Schiefen
10:30-10:50 – Vortrag 2, Prof. Dr. Peter Ebenbauer
10:50-11:20 – Q&A mit kurzer Resonanz, Mag. pharm., Mag. theol. Vedran Pavlić
11:20-11:40 – Pause
11:40-13:00 – Panel 2
11:40-12:10 – Vortrag 3, Dr.in Aline Amaro da Silva
12:10-12:50 – Q&A mit kurzer Resonanz, Mag.a Valerie Mitwali
12:50-13:00 – Abschluss Das Symposion findet über webex statt! Folgen Sie hier einfach dem link!